Eine Klage, die ich als Ordnungscoach sehr oft höre: „Ich/wir habe(n) einfach zu wenig Platz“.
Doch selten verbessert sich die Ordnung mit einem Umzug in eine größere Wohnung – oftmals sogar im Gegenteil. Je mehr Platz man hat, desto verschwenderischer geht man damit um.
Ich möchte dir ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie du auch in kleinen Wohnungen mehr Platz schaffen kannst, ohne gleich umziehen zu müssen.
Ausmisten
Die meisten von uns besitzen schlicht und ergreifend zu viel Zeug, nicht zu wenig Platz.
Trenne dich von unnützen, überflüssigen, hässlichen, kaputten, doppelten Dingen. Äußerst nützlich ist hierfür die Marie-Kondo-Methode*, bei der du nach und nach jeden Gegenstand in die Hand nimmst und dich fragst, ob er wirklich noch Freude bereitet.
Dinge aufhängen
Nutze freie Wände oder auch das Innere von Schranktüren, um Sachen aufzuhängen. Dabei sind deiner Fantasie kaum Grenzen gesetzt: Schmuck, Küchenutensilien (inkl. Tassen)…
Schlage kleine Nägel ins Innere deiner Schranktür oder verwende Klebehaken, um dort z.B. Gürtel oder Ketten aufzuhängen. Es gibt auch extra Haken, die für diesen Zweck oben in die Tür eingehängt werden können. Eine Superlösung für den Bademantel.
Für Zeitungen, Zeitschriften oder auch die Eingangspost eignen sich Zeitschriftenhalter perfekt, die man an die Wand hängen kann.
Raumhöhe nutzen
Kleine Räume haben eine geringe Grundfläche. Aber eins haben die meisten trotzdem: eine gewisse Raumhöhe, die es auszunutzen gilt. Bringe Regalbretter und Haken an den Wänden an. Lass Pflanzen von der Zimmerdecke hängen.
In meiner Küche gibt es zwei Hängeschrankreihen übereinander. Jeder, der die Küche zum ersten Mal sieht, fragt mich: „Wie kommst du da oben ran?“
Die Antwort ist simpel: mit einer kleinen Trittleiter, die zusammengeklappt und stets griffbereit in der Küche untergebracht ist.
Dinge, die häufiger brauchst, solltest du aber in Griffweite aufbewahren, so dass du sie ohne Mühe und extra Leiter jederzeit herausholen und (ganz wichtig!) auch ohne großen Aufwand wieder wegräumen kannst.
Schmale Möbel für schmale Räume
Achte beim Neukauf von Möbeln wie Regalen, Schränken oder Schuhschränken darauf, dass sie möglichst schmal sind. Das macht die Räume optisch größer, und man stößt sich beim Vorbeigehen auch nicht ständig daran.
Tiefe Schränke bieten auf den ersten Blick und natürlich auch in der Realität mehr Stauraum, aber meine Erfahrung ist, dass man die Existenz der Dinge im hinteren Schrankbereich eh meistens vergisst. Ein gutes Zeichen, dass man sich davon trennen kann.
Individuelle Möbellösungen
Gerade Besitzer von Eigentumswohnungen oder Häusern sollten sich Gedanken über individuelle Lösungen für herausfordernde Räume oder Ecken machen. Es gibt spezielle, maßgeschneiderte Lösungen für Dachschrägen, kleine Nischen, den Platz unter einer Treppe usw.
Auch wenn das erst einmal Geld kostet: die Investition lohnt sich in der Regel.
Manchmal reicht es sogar in einem Schrank ein zusätzliches Regalbrett anzubringen, um den Stauraum richtig ausnutzen zu können. Oder sogar einfach nur die Höhe eines Brettes zu verstellen.
Kleidung nach Saison getrennt aufbewahren
Überquellende Kleiderschränke sind weder ein schöner Anblick noch ein Hilfe beim Verräumen der frisch gewaschenen Wäsche. Nachdem du all deine Kleidungsstücke nach der Marie-Kondo-Methode* ausgemistet hast, kann es sein, dass du dennoch nicht genug Platz hast.
Dann kann es helfen, die Kleidung nach den jeweiligen Jahreszeiten getrennt aufzubewahren. Wenn du einen Keller oder Dachboden hast, eignen sich durchsichtige Plastikboxen mit Deckel perfekt, um die Winter- /bzw. Sommerkleidung dort zwischenzulagern. Alternativ kannst du solche Boxen auch unter deinem Bett aufbewahren.
Faltbare und andere platzsparende Haushaltsgegenstände
Wäschekörbe gehören zu den Dingen, die im Grunde immer nur Platz wegnehmen.
Dafür gibt es inzwischen eine tolle Lösung: faltbare Wäschekorbe*. Wenn sie gerade nicht in Benutzung sind, einfach zusammenfalten und in eine versteckte Ecke stellen oder unter ein Regal schieben.
Auch Eimer und Küchensiebe gibt es inzwischen in faltbaren Ausführungen. Eine tolle, platzsparende Lösung für jeden Haushalt!
Auch bei der Neuanschaffung eines Staubsaugers gibt es platzsparende Alternativen: z.B. einen kabellosen Akkustaubsauger mit integriertem Handgerät. Der lässt sich viel besser im Putzschrank oder in einer Ecke verstauen als ein herkömmlicher Bodenstaubsauger. Und man benutzt so einen kabellosen Sauger auch viel öfter und lieber, ich schwör!
Musik & Filme digitalisieren oder streamen
Hörst du wirklich noch all deine CD´s oder gar die alten Kassetten? Schaust du dir noch DVDs an, oder streamst du eh lieber? Kopiere deine Lieblings-CDs auf deinen PC oder schau, ob du sie nicht auch online ganz offiziell streamen kannst. Das Gleiche gilt für Filme.
Überlege dir jede Neuanschaffung gut
Mach es dir zur Devise, dass für jede Neuanschaffung ein alter Gegenstand gehen muss. Schlaf bei größeren Anschaffungen mindestens eine Nacht drüber, sei flexibel bei der Suche nach alternativen Lösungen. Oftmals besitzt du sogar passende Alternativen, ohne gleich alles neu kaufen zu müssen.
Plane vor dem Kauf, wo du die Sache aufbewahren wirst. Sei ehrlich zu dir: ist wirklich Platz dafür da?
Falls alle Stricke reißen: Lagerplatz mieten
Es gibt Situationen im Leben, wo Sachen zwingend aufbewahrt werden müssen, obwohl eigentlich der Platz fehlt.
Dann miete dir ein kleines Lager, wo du das Zeug vorübergehend unterbringen kannst. Damit meine ich nicht den Keller deiner Eltern (!) oder von Freunden, sondern einen kostenpflichtigen Lagerraum. Die monatlichen Gebühren werden dich daran erinnern, dass da noch etwas ist, um das du dich kümmern musst.