So schaffst du es, Arbeit und Privatleben im Home Office zu trennen

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Eine der größten Herausforderungen bei der Arbeit im Home Office – egal ob angestellt oder selbständig – ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Manchmal ist es natürlich von Vorteil, dass man Beides miteinander verbinden kann, besser als in jedem Außer-Haus-Job. Man kann spontaner und flexibler reagieren.

Dennoch sollte man einige Dinge beachten, damit weder das Privatleben noch der berufliche Erfolg unter die Räder kommen.

Ich verrate dir meine persönlichen Tipps aus über 20 Jahren Erfahrung im Home Office.

Schaffe dir einen festen Ort zum Arbeiten

Perfekt ist natürlich ein extra Arbeitszimmer. Wenn das bei dir nicht möglich ist, arbeite möglichst immer an einem festen Platz, der idealerweise nie für andere Zwecke (Essen, Spielen etc.) genutzt wird. So schafft es auch dein Kopf leichter, auf Arbeitsmodus umzuschalten, wenn du dich an diesem speziellen Ort hinsetzt. Wenn du einen Laptop hast und diesen auch privat nutzt, wechsle nach Feierabend mit dem Gerät in ein anders Zimmer.

Wenn du es dir finanziell leisten kannst, sind auch zwei getrennte Geräte eine gute Lösung: z.B. ein Laptop für die Arbeit und ein Desktop-PC fürs private Surfen und Zocken.

Bringe Struktur in deinen Tag

In meinen Augen ist es wichtig, eine gewisse Struktur in den Tag zu bringen, auch oder gerade wenn man von zu Hause aus arbeitet.

Stehe jeden Morgen zur gleichen Zeit auf und ziehe dich dann so an, als würdest du zur Arbeit gehen (inklusive Make Up, Haare frisiert, Schmuck etc.).

Plane deinen Tag grob im Voraus, am besten in Zeitblöcken. Für mich ist es ideal, wenn sich berufliche und private Zeitblöcke immer wieder abwechseln. Das hält den Kopf frisch.

Ordnung im Home Office

Eine aufgeräumte Arbeitsumgebung ist das A&O für einen produktiven Arbeitstag.
Räume mindestens deinen Schreibtisch JEDEN ABEND auf und freue dich am nächsten Morgen über den Anblick. Lagere Dokumente und Arbeitsmaterialen, die du nicht jeden Tag brauchst, unbedingt an einem anderen Platz, damit die Arbeitsfläche so frei bleibt wie nur irgendwie möglich!

Klare Absprachen mit deinem Umfeld

Menschen, die nicht im Home Office arbeiten, neigen oft dazu, deine Arbeitsweise schlichtweg auszublenden.

Du bist zu Hause, also kannst du doch sicher die Kindergartenfreundin deines Sohnes mit abholen und am Nachmittag betreuen.

Deine Mutter, die bereits in Rente ist, ruft zum Quatschen einfach so tagsüber an.

Paketboten haben gelernt, dass du so gut wie immer zu Hause bist und klingeln direkt bei dir, auch wenn die Lieferungen eigentlich für die Nachbarn sind.

Bei all diesen Beispielen (und es gibt noch viele mehr, glaub mir!) hilft nur eins: klare Ansagen und Absprachen.

Der Mutter der Kindergartenfreundin kannst du einfach antworten: „Tut mir Leid, ich muss arbeiten.“

Deiner eigenen Mutter kannst du bei bei einem ausführlichen Telefonschwatz am Abend erklären, dass du tagsüber zwar physisch zu Hause bist, aber nur in Notfällen privat erreichbar bist, weil du schlicht und ergreifend arbeiten musst. Wenn es euch beiden hilft, legt eine Uhrzeit fest, ab wann du abends in der Regel erreichbar bist. Oder noch besser: rufe deine Mutter selbst am Abend an, darüber freut sie sich bestimmt noch mehr.

Beim Thema Postboten und Lieferdienste stoße ich des Öfteren auf Unverständnis von Leuten, die nicht von daheim arbeiten. Sie können es sich einfach nicht vorstellen, wie massiv es bei der konzentrierten Arbeit oder bei Kundentelefonaten stört, wenn man mehrmals am Tag Pakete für die Nachbarn annimmt. Bei mir waren bis zu 20x Klingeln am Tag eine Zeitlang keine Seltenheit (10x Paketdienste + 10x die Nachbarn, die ihre Pakete abholten). Das wurde mir dann wirklich zu viel. Seitdem nehme ich nur noch für ganz bestimmte Nachbarn Lieferungen an, so sehr ich auch den Frust auf Seiten der Lieferanten verstehen kann. Aber ich muss auch meine Arbeit schaffen, und das geht unter diesen Bedingungen halt einfach nicht.

Vermeide Social Media und privates Surfen im Internet während deiner Arbeitszeit

Klingt logisch, oder? Ist aber in der Praxis echt nicht einfach. Wenn niemand da ist, der ein Auge darauf hat, ob du brav arbeitest, ist die Versuchung natürlich groß, nebenher Facebook zu checken oder private WhatsApp-Nachrichten zu beantworten. Geht ja ganz schnell. Nein, eben nicht. Es lenkt ab, frisst Zeit und Produktivität und hält dich einfach nur von deiner Arbeit ab. Je weniger Ablenkung du hast, desto früher bist du mit deiner Arbeit fertig. Dann kannst du immer noch in Social Media versinken, soviel du magst.

Erledige den Haushalt nur außerhalb deiner Arbeitszeit

Gerade als Angestellter wirst du von deinem Chef nicht dafür bezahlst, dass du während deiner Arbeitszeit deine private Wäsche wäschst, kochst oder das Bad putzt.

Auch wenn du selbständig bist, bringt das ständige Hin- und Herspringen zwischen beruflichen und privaten Aufgaben mehr Stress als Erleichterung.

Von daher: Lass es einfach.

Es reicht völlig, wenn du, wie oben erwähnt, Zeitblöcke nutzt. Das bringt immer noch genug Abwechslung in deinen Alltag.

Kinder im Home Office

Mein Sohn ist inzwischen erwachsen und mit einer Mama im Home Office groß geworden. Jede Altersgruppe bringt eigene Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt.

Auch schon recht kleinen Kindern kann man aber zum Beispiel beibringen, dass sie nicht dazwischen reden sollen, wenn du gerade telefonierst. Macht ein Zeichen aus, wenn es etwas wirklich unaufschiebbar Dringliches zu klären gibt.

Plane (feste) Zeiten für deine Kinder ein, in denen du dich voll und ganz auf sie konzentrieren kannst. Das ist für alle Seiten effektiver als immer nur mit einem halben Ohr bei seinem Kind zu sein.

Wenn dir beruflich gerade massiv der Kopf qualmt, vereinbare mit deinem Kind: „Ich muss jetzt noch 2 Stunden arbeiten. Wenn ich dabei Ruhe habe, komme ich schneller voran und bin vielleicht sogar früher fertig. Nach der Arbeit spiele ich mit dir/lese dir ein Buch vor/malen wir zusammen etwas.“
Und halte dich an dein Versprechen!

Plane deine Freizeit bewusst

Sorge dafür, dass die vielzitierte Work-Life-Balance nicht zu kurz kommt. Plane Dinge, die dir Freude bereiten, fest in deinen Feierabend oder deine Pausen ein.

Schaffe einen klaren Cut zwischen Arbeit und Freizeit, in dem du „richtig“ Feierabend machst. Die To-Do-Liste für den nächsten Tag schreibst, noch ein letztes Mal deine Mails checkst und dann den PC abschaltest.

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