Als Ordnungscoach weiß ich, dass bei der Planung der Wohnungseinrichtung oft ein entscheidender Aspekt vergessen oder unterschätzt wird: der Platzbedarf von Taschen und Rucksäcken. Oftmals werden diese praktischen Begleiter einfach irgendwo abgestellt oder in einem unordentlichen Haufen aufbewahrt. Doch mit einer durchdachten Organisation kannst du Stauraum optimal nutzen und deine Taschen und Rucksäcke zu echten Hinguckern in deiner Wohnung machen. In diesem Beitrag werde ich dir daher einige praktische Tipps und Tricks geben, wie du deine Rucksäcke und Taschen optimal aufbewahren und in die Planung deiner Wohnungseinrichtung einbeziehen kannst.

Allen voran mein wichtigster Tipp, den ich in jeder Situation rund um Ordnungsfragen predige:

1. AUSMISTEN

Je weniger Taschen, Beutel und Rucksäcke du besitzt, desto einfach wird es.

Hole alle Dinge dieser Kategorie an einen Ort: Handtaschen, Rucksäcke, Einkaufsbeutel, Sporttaschen.
Dann nimm jedes Stück in die Hand und frage dich, ob du sie wirklich schön und/oder praktisch findest und vor allen Dingen: ob du sie überhaupt benutzt.

Sortiere alle Teile aus, bei denen du diese Fragen mit Nein beantwortet hast. Entsorge, spende, verschenke oder verkaufe sie.

Besonders bei wiederverwendbaren Einkauftaschen erlebe ich oft, dass mehrere Dutzend in einem Haushalt existieren. Schöne Sache mit dem Umweltschutz, aber wenn man beim Einkauf im Supermarkt immer wieder neue Taschen kaufen muss, weil man die bereits vorhandenen zu Hause vergessen hat, ist es ja irgendwie auch Quatsch.
Begrenze deinen Bestand auf maximal 5-10 (je nach Haushaltsgröße) solcher Taschen!

2. PASSENDE ORTE FINDEN

Jetzt hast du einen Überblick, wie viele Taschen, Beutel und Rücksäcke du tatsächlich besitzt und behalten möchtest. Nun kannst du überlegen, wie und wo du sie am besten aufbewahrst.

Um den Flur nicht zu sehr vollzupacken, empfehle ich dort für jedes Haushaltsmitglied nur die jeweils aktuell verwendete Tasche dort aufzubewahren.
Sehr gut eignen sich dafür zum Beispiel Garderoben-Haken*. Bei der Einrichtungsplanung eines Flures werden Taschen meist völlig vergessen, dabei können die echte Platzfresser sein. Also plane klug und bringe bei Bedarf einfach noch ein paar Haken mehr an.
Merke: alles, was an der Wand hängt, bringt spürbar mehr Ordnung als auf dem Boden.

Die nicht täglich verwendeten Taschen bewahrst du am besten in Plastikboxen oder Körben* auf. Bevor du sie verstaust, leere die Taschen vollständig und reinige sie.
Wenn du neue Boxen oder Körbe für deine Taschen besorgen willst, überlege wie groß sie sein müssen und wo du sie unterbringen möchtest! Kaufe nicht einfach blind drauflos.

Kleinere Taschen finden auch oft super Platz im Kleiderschrank unter der auf Bügel hängenden Kleidung.

Platziere deine Rucksäcke und Taschen nicht einfach in einer Ecke oder auf dem Boden. Investiere in Aufbewahrungsboxen oder Regale, um sie ordentlich zu stapeln oder aufzuhängen. Transparente Boxen eignen sich besonders gut, da du sofort sehen kannst, welcher Rucksack oder welche Tasche sich darin befindet, ohne alles durchwühlen zu müssen. Verwende Regale, um deine Rucksäcke und Taschen geordnet nebeneinander zu platzieren.

Wenn du Fan von Marken-Handtaschen bist, spricht nichts dagegen, dass du sie als Dekoration benutzt, wenn du sie gerade nicht verwendest. Ein schlichtes Regalbrett*, auf dem die hübschen Taschen nebeneinander aufgereiht stehen, kann optisch echt was hermachen.

3. SORTIERE NACH VERWENDUNGSZWECK

Um eine effiziente Aufbewahrung sicherzustellen, empfehle ich dir, deine Rucksäcke und Taschen nach ihrem Verwendungszweck zu sortieren. Lege zum Beispiel deine Wanderrucksäcke an einen separaten Ort als deine Arbeitstaschen oder Handtaschen. Durch diese Kategorisierung sparst du Zeit beim Suchen und findest deine benötigten Gegenstände schneller.

4. PLATZSPARENDE AUFBEWAHRUNG

Wenn du sehr wenig Platz hast, bietet es sich auch an, kleine Taschen und Rücksäcke in größeren Exemplaren aufzubewahren. Achte aber darauf, dass du sie dabei nicht zu sehr knickst, denn dabei können sie kaputt gehen.
Und bedenke, dass die so versteckten Taschen im Zweifelsfall in Vergessenheit geraten können. Also gehe ruhig regelmäßig deine Bestände durch. Vielleicht findet sich ja doch noch das eine oder andere Exemplar, dass du tatsächlich schon vergessen hattest. Solche Teile dürfen deinen Haushalt verlassen.

Die bereits erwähnten Einkaufstaschen kann man übrigens super falten, dass du sie z.B. hochkant aufgestapelt in einem Korb* aufbewahren kannst. Im Internet findest du zahlreiche Video-Anleitungen unter dem Stichwort „Einkaufstaschen falten“.

So bewahre ich z.B. meine Einkaufsutensilien auf. Rechts die gefalteten Mehrwegtaschen, links unten wiederverwendbare Obstbeutel in einer kleinen Tasche und oben links in einer kleinen Tragetasche ein paar Stoffbeutel.

5. SAISONALE ROTATION

Wenn du mehrere Rucksäcke oder Taschen hast und nicht alle regelmäßig verwendest, ist es ratsam, eine saisonale Rotation einzuführen. Lagere zum Beispiel deine Winter-Rucksäcke und -Taschen während der warmen Jahreszeit an einem separaten Ort, um Platz für die Sommerausrüstung zu schaffen. Dadurch bleibt dein Stauraum übersichtlich und du hast immer die passenden Gegenstände griffbereit.

6. ALT GEGEN NEU

Bevor du dir eine neue Tasche kaufst, überlege welche bereits vorhandene dich dafür verlassen darf. Mit diesem Prinzip (das du auf so ziemlich alle Dinge, die du besitzt, anwenden kannst) vermeidest du, dass sich nach deiner erfolgreichen Ausmistaktion in Zukunft wieder zu viele Taschen in deinen Haushalt schleichen und dein Platzproblem von vorne beginnt.

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